Employer Branding ist mehr als ein HR-Projekt
7. Juni 2023 | 2 Min. Lesezeit | Deniz Simsek
Was macht ein erfolgreiches Employer Branding aus? Wie spricht man mit unterschiedlichen Zielgruppen? Wie hat sich das Employer Branding verändert? Hier einige Insights aus unseren letzten Projekten.
Von der HR-Abteilung zur Geschäftsleitung
Employer Branding ist nicht einfach nur ein «HR-Projekt», sondern eine Haltung, die hilft, ein Unternehmen attraktiv und zukunftsfähig zu machen. Der Markt für Lehr- und Fachkräfte benötigt unterschiedliche Perspektiven – aus dem Business, aus der Kommunikation, dem HR und auch aus dem Branding. Diese unterschiedlichen Sichtweisen gilt es zu bündeln und koordinieren, um die volle Kraft für den Markt zu entwickeln. Gleichzeitig gilt es, aus dem Employer Branding keinen demokratischen Prozess zu machen, sondern klare Verantwortlichkeiten zu bestimmen.
Von Kampagnen zu integrierten Lösungen
Employer Branding hat sich stark verändert – und das ist auch gut so! Vor ein paar Jahren hat man sich meist stark auf eine Kampagne konzentriert, die das Ziel hatte, die Anzahl der Bewerbungen zu steigern. Oft hat man dazu einfach ein lustig gemeintes Video erstellt und das war’s dann. Doch richtiges Employer Branding umfasst viel mehr. Der Kern von Employer Branding ist nach wie vor eine starke Arbeitgebermarke. Dann sollte man sich fragen, was vor der Bewerbung passiert. Und was danach. Was ist eine Pre-Onboarding-Phase? Und weshalb ist sie wichtig? Und dann darf man die bestehenden Mitarbeitenden nicht vergessen. Zu guter Letzt müssen auch die technologischen Möglichkeiten einbezogen werden. Alles in allem also nicht so einfach.
Employer Branding dient keinem Selbstzweck – die Ziele müssen klar formuliert sein
Konnte die Anzahl der Vakanzen reduziert werden? Wurden die Kosten für externe Dienstleister – sprich Headhunter – gesenkt? Sind meine Mitarbeitenden zufriedener und ist die Fluktuationsrate tiefer als ohne Employer Branding? Das sind nur einige Fragen, die beantwortet werden müssen. Wichtig ist, dass man KPIs definiert und diese ständig trackt. Das gibt Orientierung und schafft Vertrauen.
Keine «one size fits all»-Massnahmen
Die Zielgruppenidentifikation ist ein wichtiger Schritt in der Entwicklung eines Employer-Branding-Konzepts. Nur wenn die Zielgruppen genau bekannt sind, können die Massnahmen gezielt und effektiv eingesetzt werden. Es gibt kein «one size fits all»”. Ist diese Arbeit gemacht, fällt es leichter, die richtige Kommunikation und die passenden Kanäle zu bestimmen.
Konkrete Veränderungen, die durch Employer Branding angestossen werde können
Wir erleben oft, dass durch die Auseinandersetzung mit Employer Branding ein Ruck durch das Unternehmen geht und ein Transformationsprozess in Gang kommt. Wenn man sich seiner Attraktivität bewusst ist, macht das Lust auf weitere Veränderungen. Und wenn man mit den Massnahmen den gewünschten Erfolg erzielt, fühlt man sich bestärkt, auf dem richtigen Weg zu sein. So gesehen kann Employer Branding ein Beschleuniger für eine längst fällige Transformation sein.
Direkt aus der Praxis: Unsere Top 5 aus den letzten Workshops zum Thema «die grössten Blocker für eine Bewerbung» sind
Aufwändige und mühsame Bewerbungsprozesse
Schlechte Arbeitsbedingungen
Unqualifizierte Führungspersonen
Keine Wertschätzung
Profit first
«Profit first» törnt übrigens viele Bewerber:innen ab, weil sie in Unternehmen arbeiten wollen, die sich nicht nur auf den Profit konzentrieren, sondern auch auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden und Kunden eingehen. Unternehmen, die nur auf Profit aus sind, werden von Bewerber:innen als weniger attraktiv empfunden. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, dass die Frage nach dem "Zweck" eines Unternehmens im Rahmen des Employer Branding-Prozesses behandelt wird.
Die Zusammenstellung der Insights erfolgte durch Deniz Simsek, Scott Lloyd und Silvan Wyser.